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Ist Wohnraum ein Menschenrecht?
Es ist Donnerstag, ein trüber, nebliger, eiskalter Tag. Wir warten am Elefanten, dem Antikolonialdenkmal im Nelson-Mandela-Park hinter dem Hauptbahnhof. Bereits nach einer viertel Stunde ist uns kalt und die Feuchtigkeit kriecht in unsere dicken Jacken. Wir, das ist die BM 22/1, eine Berufsschulklasse der Helmut Schmidt Schule mit dem Ziel, Kaufmann oder Kauffrau für Büromanagement zu werden, und ihre Klassenlehrerinnen.
Im Berufsschulunterricht haben wir uns über Existenzbedürfnisse unterhalten. Eine Bleibe, ein Dach über dem Kopf ist ein Existenzbedürfnis, so die einhellige Meinung. Und nicht nur das: Angemessener Wohnraum ist auch ein Menschenrecht, wie es in Artikel 11 des Internationalen Paktes über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte (UN-Sozialpakt) verbrieft ist. Und doch ist das für viele Menschen hier bei uns in Deutschland, hier bei uns in Bremen nicht selbstverständlich.
Darum haben wir beschlossen, den „Perspektivwechsel – die soziale Stadtführung“ durch Bremen vorbei an Orten, die kein Reiseführer erwähnt, zu machen. Diese Stadtführung informiert über Obdachlosigkeit und soziale Hilfsangebote in Bremen, öffnet die Sinne für eine andere Wahrnehmung der Stadt und ihrer Menschen und ermutigt zu einem Perspektivwechsel.
Es ist 10:00 Uhr, sehr herzlich werden wir von Cäsar und Daniel mit dem ehemaligen Straßenhund Lea, unseren heutigen Tourguides, begrüßt. Obdachlose, Menschen, die in Schlafsäcken in Wohnungseingängen liegen, in der Innenstadt sitzen und betteln oder sich in Parks treffen, so oder ähnlich nehmen wir Obdachlosigkeit wahr. Wie konnte ihnen das passieren? Sind sie selber schuld an ihrer Situation? Wollen sie überhaupt eine Wohnung? Wie und wovon leben sie? Wo finden sie Hilfsangebote? Wie können wir helfen? Die nächsten zwei Stunden rund um den Hauptbahnhof mit Cäsar und Daniel, verändern bei uns die Sicht auf die Menschen, die kein Dach über dem Kopf ihr eigen nennen können.
Wir sind schockiert von dem von der Stadt geschaffenen „Szenetreff“ am Hauptbahnhof, der eher an ein Gehege im Zoo erinnert und keinerlei Aufenthaltsqualitäten hat. Wir sehen Ecken, die uns vorher nie aufgefallen sind. Sehr schockierend ist für uns die brutale Gewalt, denen Obdachlose tagtäglich ausgeliefert sind. Besonders am Wochenende, wenn betrunkene Jugendliche schlafende Obdachlose treten. Wir hören Geschichten von Gullideckel, die in Zelte von Obdachlosen geworfen werden oder wie in Hamburg geschehen, wohnungslose Menschen in ihren Schlafsäcken angezündet werden. Nur aus Spaß! Wir sind empört über die wenigen Zugänge, die Obdachlose zu richtigen Toiletten und Duschen haben. Auch die neuen „Pipispiralen“ am Hauptbahnhof für das kleine Geschäft und sowieso nur für Männer sind sicherlich keinen Applaus wert, sind wir uns einig.
Es sollte viel mehr Anlaufstellen für obdachlose Menschen geben. Die Politik muss reagieren! Aber auch wir können etwas tun, jeder einzelne von uns. Es beginnt damit, jedem Menschen respektvoll gegenüberzutreten. Man kann sich ehrenamtlich engagieren oder mit dem Erwerb „Der Zeitschrift der Strasse“ Obdachlose oder ehemalige Obdachlose unterstützen.
Insgesamt bietet die Tour einen guten Einblick in das Leben auf der Straße. Viele von uns leben mit dem Privileg, wahrscheinlich niemals in eine solche Notsituation zu kommen, darum ist es wichtig, auch solche Perspektiven einzunehmen und das eigene Leben zu überdenken. Inzwischen ist es 12:00 Uhr, die Tour endet vor den Café Papagei, ein Tagestreff, der allen wohnungslosen und von Armut betroffenen Menschen offensteht. Hier können sie sich einfach mal aufhalten, ein Mittagessen bekommen oder ihre Postadresse einrichten.
Wir sind inzwischen völlig durchgefroren, aber während wir uns im Anschluss an die Tour in einem Café auf eine warme Tasse Tee freuen, geht das harte Leben auf der Straße für jeden obdachlosen Menschen weiter.
Danke Cäsar und Daniel für eure Offenheit.
Kontakt
Büro der Zeitschrift der Straße
Tel. 0421 175 405 80, zeitschrift@imhb.de
Auf der Brake 10–12, 28195 Bremen

Job4u-Messe im Weserstadion
Am vergangenen Freitag und Samstag fand im Weserstadion die alljährliche Job4u-Messe statt. Die Helmut Schmidt Schule war ebenfalls auf dem Messestand der Berufsbildenden Schulen Bremens mit Sabine Förster und Markus Blanck vertreten. Viele Schüler:Innen aus den 9. und 10. Jahrgängen und auch ältere Schüler:Innen konnten so auf das Angebot der berufsbildenden Schulen aufmerksam gemacht werden. Ein voller Erfolg. Vielleicht bist du beim nächsten Mal ja auch dabei - es lohnt sich!

Delegation aus Südkorea besucht die Helmut Schmidt Schule
Heute besuchte uns eine Delegation aus Südkorea. Die Delegation, bestehend aus Lehrern und Bildungsexperten sowie Schülerinnen und Schülern, war an der Schule, um mehr über das deutsche Bildungssystem und über die Lehr- und Lernarrangements zu erfahren.
Die Helmut Schmidt Schule bereitete ein herzliches Willkommen für die Delegation vor und stellte die Schule mit den verschiedenen Projekten sowie die Berufliche Bildung Bremens vor. Die Delegation zeigte sich beeindruckt von der engagierten Arbeit der Schule und tauschte sich leidenschaftlich über Bildungspolitik und -methoden aus.
Insgesamt war es ein erfolgreicher und produktiver Besuch, der zu einem besseren Verständnis zwischen den beiden Ländern beitrug und eine Brücke zwischen den Kulturen baute. Die Helmut Schmidt Schule freut sich auf weitere Gelegenheiten für internationalen Austausch und Zusammenarbeit.
Europaschule


Wir sind Europa!
Von Fremden und Unbekannten berichtet zu bekommen, wird niemals die eigene Erfahrung und das Erleben des Anderen ersetzen können.
An unserer Helmut Schmidt Schule ermöglichen wir seit Jahren unseren Schülerinnen und Schülern sowie Kolleginnen und Kollegen eigene Weltvorstellungen zu sammeln, zu verändern und zu erweitern.
Teilzeitbildungsgänge




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Email: 698@schulverwaltung.bremen.de
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